Klangmassage nach Peter Hess
Geschichte
Als Ursprung der Klangschalen gilt der östliche Kulturkreis, vor allem Indien, Nepal, Tibet,
China und Japan.
Seit etwa 5000 Jahren werden dort solche «Metallschalen» hergestellt. Allerdings nicht zur
Klangmassage, sondern zum Aufbewahren von Speisen, als Opferschalen oder sie wurden
zur Meditation gebraucht.
In den 80er Jahren hat Peter Hess, die Schalen nach Deutschland gebracht.
Basierend auf seinen Erfahrungen in Indien, Nepal und Tibet, sowie durch das uralte Wissen
über Klang aus den Veden (heilige Schriften im Hinduismus), entwickelte er neue
Klangschalen und die Klangmassage.
Die Klangmassage ist somit eine westliche, neue Methode.
Was ist Klang
Rein physikalisch gesehen, ist Klang eine Schwingung, ein akustisches Signal, das durch Schall
übertragen wird. Der Frequenzbereich den ein Mensch wahrnehmen kann, bezeichnet man
als «Hörfenster» und bewegt sich im günstigsten Fall von 16-25000Hz.
Der Schall breitet sich in der Luft, auf Meereshöhe und bei 20 Grad Celsius, mit einer
Geschwindigkeit von 340 Meter/Sekunde aus. Wasser leitet den Schall noch viel besser und
schneller. Nämlich mit einer Geschwindigkeit von 1500 Meter/Sekunde. Bedenkt man, dass
der menschliche Körper zu etwa 70-80% aus Flüssigkeit besteht, kann man sich gut
vorstellen, wie sich der Schall, einer angeklungenen Klangschale, im Körper ausbreitet.
Klänge werden nicht nur auditiv sondern auch taktil wahrgenommen. Der Vibrationssinn des
Menschen erstreckt sich auf ein Frequenzspektrum von 4-500Hz. Besonders gut können
Frequenzen von 150-300Hz aufgenommen werden. Interessanterweise ist dies der Bereich,
in dem die Klangschalen ihre tiefste Frequenz haben.
Hilfreiche Bilder, was der Klang in unserem Körper bewirkt
Lässt man einen Stein in einen See fallen, bilden sich konzentrische Wellen, die sich über das
gesamte Wasser ausbreiten. Jedes Molekül des Wassers wird dadurch in Bewegung versetzt.
Ähnliches geschieht bei der Klangmassage im Körper, der zu etwa 70-80% aus Flüssigkeit
besteht. Die sanften Klangschwingungen breiten sich durch die Körperflüssigkeiten, das
Gewebe, die Muskeln und Sehnen, die Knochen, die Körperhohlräume und Organe aus und
stimulieren den ganzen Körper. Verspannungen und Blockaden können sich sanft lösen.
Stellen wir uns einen flachen Kasten vor, der mit einem feinen, lockeren und sauberen Sand
gefüllt ist. Die Sandschicht bedeckt den Boden wenige Millimeter hoch. Ist dieser Kasten im
Freien und der Witterung ausgesetzt, werden sich bald Klümpchen, Unebenheiten und
Regenlöcher zeigen. Dieses Bild ist vergleichbar mit dem Körper, der Stress, Sorgen,
Lebenskrisen und einseitigen Bewegungen ausgesetzt ist, die zu Verspannungen und
Blockaden führen können. Stellen wir nun eine Klangschale in die Mitte dieses Sandkastens
und schlegeln diese an, werden die Klangschwingungen sich sanft, aber kontinuierlich über
den Boden mit dem verkrusteten Sand ausbreiten. Dieser wird so durchbewegt, gereinigt
und bekommt eine neue, harmonische Struktur. Ähnliches geschieht auch in unserem
Körper, wenn wir eine Klangmassage bekommen. Die sanften Vibrationen setzen sich fort,
lösen Blockaden, Verhärtungen, Verspannungen und Hemmnisse ganz sanft.
Herstellung von Klangschalen
Die Peter Hess Therapie Klangschalen werden aus einer hochwertigen Bronzelegierung
gefertigt, bestehend aus ca. 7 verschiedenen Metallen, wie Zinn Silber, Kupfer etc. Die
Schalen werden geschmiedet. Vier bis sechs geschickte Handwerker hämmern gleichzeitig, in
einem perfekten Rhythmus und treiben den Rohling, der immer wieder ins Feuer gehalten
wird, zur typischen Klangschalenform. Durch mehrfaches Glühen und Abschrecken im
Wasser erhält die Klangschale den besonders guten Klang.
Es gibt noch andere Herstellungsarten von Klangschalen, zum Beispiel Giessen, Fräsen oder
andere Schmiedetechniken.
Auch gibt es verschiedene Arten von Klangschalen. Solche die gemacht sind, um auf dem
Körper aufgestellt zu werden, die mehr Schwingung abgeben und Andere die sich besser für
Klangreisen und Meditationen eignen. Letztere haben einen klareren, länger anhaltenden
Ton.
Klangmassage
In der klassischen Klangmassage werden verschieden grosse Klangschalen, auf oder neben
den bekleideten Körper gestellt. Durch sanftes Anschlagen, werden die Schalen in
Schwingung versetzt und die Vibration überträgt sich auf den Körper. Die wohltuenden
Klänge, die wir durch das Gehör wahrnehmen, sorgen für eine tiefe und befreiende
Entspannung.
Jedes Körperteil «schwing» in einer bestimmten Frequenz und jede Klangschale schwingt in
einem bestimmten Bereich. Stellen wir die geeignete Schale auf oder neben das
entsprechende Körperteil, treten sie besonders gut miteinander in Resonanz.
Mit unterschiedlich harten Schlegeln, erzielen wir eine differenzierte Klanggestaltung.
Je freier der Körper wird, desto weiter kann die Ausbreitung der Klangschwingung
wahrgenomme werden.
Wenn alles harmonisch schwingt, sind wir im Einklang.
Klangmassage in der Sterbebegleitung und in Palliativsituationen
Der Einbezug von Klangschalen in der Sterbebegleitung und in Palliativsituationen, stellt eine
besondere Herausforderung dar.
Nichts ist wie sonst. Die Situation, der Raum, das Gespräch, der Einsatz der Klangschalen, die
Reaktion des Patienten. Und dennoch oder gerade deswegen, werden die Klänge oder die
Vibrationen der Klangschalen von vielen Sterbenden sehr geschätzt.
Das Gehör ist der Sinn, der beim Sterbenden noch am Längsten vorhanden ist.
Oft wollen stark geschwächte Menschen, die Klangschalen nicht mehr direkt auf dem Körper
aufgestellt haben. Das Gewicht der Schalen ist ihnen zu schwer. Die Klangschalen werden auf
Kissen, um die Person herumgestellt und sanft angeschlagen. Der wohltuende Klang und die
sanfte Schwingung wird vom Sterbenden als Entlastung und zugleich Bereicherung
empfunden.
Die Klänge erleichtern den Prozess des Loslassens. So können Schmerzen und Ängste
losgelassen werden und ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen kommt auf.
Wichtige Prinzipien in der Klangmassage sind:
Achtsamkeit
Wertschätzung
Ganzheitlichkeit
weniger-ist-mehr-Prinzip
Dialogisches Miteinander
Der Ton der Klangschale
berührt unser Innerstes,
er bringt die Seele zum Schwingen.
Der Klang löst Spannungen,
mobilisiert die Selbstheilungskräfte
und setzt schöpferische Energien frei.
(Peter Hess)
Esther Walz Kalogreakis
Januar 2019
Verein KOMPAS
Komplementärtherapie in Palliativsituationen
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